Aus „Der Enztäler“ vom 22.04.2002
Elisabeth von Thüringen
rappt im Gemeindehaus ins 21. Jahrhundert
Katholiken gedachten mit
Musical Namenspatronin der neuen Einrichtung in Schwann.
Mit ihrem Lied „Du bist nicht umsonst
gekommen”, meinten die Interpreten die Namenspatronin
des erst kürzlich fertig gestellten und eingeweihten
neuen Gemeindehauses der katholischen Kirchengemeinde Schwann,
die Heilige Elisabeth von Thüringen. Doch dürften
sich die Besucher der Musical-Aufführung zu
Ehren dieser mutigen Frau am vergangenen Wochenende
genauso angesprochen gefühlt haben. Denn wie dem stürmischen
Beifall am Ende der mitreißenden Darbietungen zu entnehmen
war, dürften diese die Erwartungen des Publikums übertroffen
haben.
In der Tat gelang Kornelia
Langmann und Michael Koller (Text und Musik) mit dem nach
einer Idee von Dominik Eiche realisierten Musicalprojekt
schon kurz nach der Übergabe von Gemeindehaus und angrenzendem
Kindergarten ein weiteres wundervolles Geschenk
an die katholische Kirchengemeinde, wie auch Pfarrer
Hansjörg Nothelfer am Ende betonte.
Und wenn man bedenkt, dass
von der ersten Probe bis zur Aufführungsreife gerade
einmal vier Monate vergangen sind und ausschließlich
Laien an diesem Projekt mitwirkten, so zeigt dies doch eine
ungeheure Motivation und Disziplin unter den Sängern
und Instrumentalisten.
Die Ouvertüre der zehnköpfigen
Band versetzte das Publikum ins Mittelalter, jene
Zeit, in der Elisabeth von Thüringen, lebte und
wirkte. Doch wechselte das Thema schnell zu sphärischen
Klängen und Rap-Musik. Ein Ritter aus dem 13.
Jahrhundert (Matthias Hamann) tauchte auf und berichtete,
sozusagen als Augenzeuge, von den Ereignissen am thüringischen
Hof von Ludwig IV (auf der Wartburg), den Elisabeth mit
14 Jahren heiratete. Dabei trat er des öfteren in Dialog
mit dem Erzähler (Wolf-Rüdiger Brühl).
Auch wunderschöne Balladen
Elisabeth wollte vom prunkvollen
Leben als Fürstin nichts wissen, sie stand dem einfachen
Volk näher als ihren Standesgenossen. Mit dem Lied
„Pferdenärrin” demonstrierten Soli, Chor und Band das
zügellose Temperament der jungen Frau. In wunderschönen
Balladen erzählten die Ausführenden von der
Liebe Elisabeths zu ihrem früh verstorbenen
Gatten, von ihrer Trauer und ihrem aufopferungsvollen
Dienst an Armen und Kranken.
Der christliche Glaube gab
ihr Kraft und Mut, den eingeschlagenen Weg zu Ende zu gehen,
auch wenn dieser letztendlich die Trennung von ihren drei
Kindern bedeutete. Dass die Lebensgeschichte der vier Jahre
nach ihrem Tod heilig gesprochenen Elisabeth durchaus einen
Bezug zur Gegenwart hat, bekam nicht nur der
Ritter auf seiner Zeitreise ins Jahr 2002 zu spüren.
Moderne Rap-Songs verdeutlichten, dass es auch heute
noch Menschen gibt, die zu „Aussenseitern” der Gesellschaft
werden, weil sie deren Normen nicht entsprechen, keine Arbeit
und kein Geld, kein Zuhause und keine Freunde haben.
Aber auch heute können
umgekehrt noch „Wunder gescheh’n”, wie das Schlusslied
zum Ausdruck brachte. Elisabeth, die wie kaum eine Frau
ihrer Zeit religiöse Ideen und Sehnsüchte verkörperte,
starb, von Askese und Aufopferung erschöpft, am
17. November 1231 in Marburg. Heike Beck sang
eindrucksvoll von den Gefühlen, die Elisabeth tief
in ihrem Inneren bewegten. Als weitere Solisten traten Kornelia
Langmann und Annette Hellmann-Kolbe auf. Auf alle Beteiligten
schlugen am Ende Wellen der Begeisterung nieder und erst
nach mehreren Zugaben durften sie sich von der Bühne
verabschieden.
Karin Ferenbach
Amts- und Mitteilungsblatt
der Gemeinde Straubenhardt Nr.18 vom 3.5.2002:
Musical "Elisabeth"
ein großer Erfolg in Schwann
"Ich habe euch immer gesagt,
ihr müsst die Menschen froh machen" (Elisabeth von
Thüringen)
Die 35 Mitwirkenden, die das Musical von Kornelia
Langmann und Michael Koller nach einer Idee von
Dominik Eiche im neuen kath. Gemeindehaus in Schwann
aufführten, die es schrieben und komponierten, ist
dieser Auftrag der hl. Elisabeth voll gelungen.
Mit Mut, Fantasie, musikalischem
Können, guten Stimmen, fundierten Geschichtskenntnissen
und viel Begeisterung, gepaart mit Tempo und Schwung hat
hier eine Gruppe von Laien der kath. Kirchengemeinde,
zu der auch Schwann gehört,
überaus Beachtliches auf die provisorische Bühne
in dem schönen neuen Haus gebracht. Der schier nicht
endende Beifall bei 5 Zugaben war wohl verdient. Ein
Besucher gratulierte Pfarrer Nothelfer dazu, dass
er in seiner Gemeinde so begabte und einsatzbereite
Gläubige hat.
Das in 17 Abschnitte aufgeteilte Musical hatte
seinen ersten Höhepunkt bei dem Liebeslied
"Ja das muss wahre Liebe sein" - geradezu ein Ohrwurm.
Es folgte "Ungerechtigkeit, die zum Himmel schreit - Blaublütigkeit
fern von jeder Menschlichkeit" eine auch musikalisch
hervorragend dargestellte Gesellschaftskritik (Reichtum
und Macht werden schamlos ausgenutzt), die sich
fortsetzt in dem Song "Schau ihr ins Gesicht". Das rhythmische
Einsetzen des Klatschens kann man als Beweis dafür
sehen, dass auch diese Melodie gut angekommen ist. Trotzdem
war eine Steigerung unverkennbar zum Ende mit dem Solo "Halleluja"
und schließlich dem Lied "Wunder gescheh`n,
man kann sie nicht begreifen nur an sie glauben".
Ein nachdenklicher Eindruck blieb haften bis der Beifall
kam.
Unter den Solisten war es Heike Beck, die den
Part der Elisabeth sang und mit einer natürlichen
Ausstrahlung begeisterte. Kornelia Langmann, Anette
Hellmann-Kolbe und Matthias Hamann verdienen großes
Lob für ihre solistischen Darbietungen.
Gut besetzt war mit Wolf-Rüdiger Brühl die
Rolle des Erzählers, der mit angenehmer Stimme
zwischen Wort und Musik, aber auch zwischen den
Darbietenden und den Besuchern eine Verbindung schuf.
Die tragende und anspruchsvolle Verkörperung des
Ritters verlangte Können und Einfühlungsvermögen.
Man hatte in Matthias Hamann den richtigen Mann
gefunden. Der Chor, die Teenies und die Band fanden
im musikalischen Bereich gut zueinander und sorgten für
den reibungslosen Ablauf des Geschehens.
Am Ende kam als Hausherr Pfarrer Nothelfer zu
Wort, der sich nach allen Seiten bedankte. "Wo
gibt es so etwas, dass ein Haus gleich mit einem Musical
eingeweiht wird"?
Man hörte, dass es schade wäre, wenn nach
den beiden voll besetzten Aufführungen in Schwann
die schönen Melodien in den Songs und Liedern
vergessen würden. Man sollte Möglichkeiten
finden, das Musical noch an anderen Orten aufzuführen.
Aufführung vom 24.11.2002 - BNN 26.11.2002
Nächstenliebe heißt
die Botschaft
Ettlingen-Oberweier
(rob). Eine bemerkenswerte Frau war die heilige
Elisabeth von Thüringen. In der Sankt
Wendelin Kirche in Oberweier wurde am
Sonntag ein Musical über ihr Leben und
Wirken aufgeführt und anhand der verkörperten
Ideale Brücken in die Gegenwart
geschlagen. Die Spenden anlässlich der Benefiz-Aufführung
kommen konkreten Hilfsprojekten in Südamerika
zugute.
Der Projektchor „Elisabeth“ wurde
anlässlich der Namensgebung des
Gemeindehauses in Straubenhardt-Schwann gegründet,
um mit einem selbst geschriebenen Musical das Leben
der Namenspatronin näher zu beleuchten. Die
knapp 40 Akteure und die begleitende
Musikgruppe Vox C. kamen durch den Kontakt
zu Michael Koller, ehemals Organist in Bruchhausen,
nach Oberweier, um für einen guten Zweck zu
spielen und zu singen.
Ein Ritter
mit Kettenhemd trat vor das Publikum in der Kirche
und rieb sich verwundert die Augen. Er komme aus
dem 13. Jahrhundert, der Zeit der Elisabeth von
Thüringen und berichtete über die
uneigennützige Wohltäterin, die unter
den Zwängen ihres Standes zu leiden
hatte und sich trotzdem konsequent für
die Armen und Unterdrückten einsetzte.
„Sie war eine starrsinnige Frau“, kritisierte
er das ganz und gar nicht standesgemäße
Verhalten Elisabeths.
Mit 13 Jahren wurde sie mit dem Landgrafen
Ludwig von Thüringen verheiratet. Nach
dessen Tod vom Hof verstoßen, tat sie
weiterhin ohne Rücksicht auf die eigene
Person Gutes und starb bereits mit 24 Jahren.
Der Ritter stand in ständigem Dialog mit
dem Projektchor und die Chormitglieder
verdeutlichten die heutige Sichtweise der
Dinge.
Teils mit mittelalterlichen Klängen, teils
mit rap-artigen Gesängen wurde vor Augen geführt,
dass es heute wie damals schwer ist, seinen eigenen
Weg gegen die Konventionen der Gesellschaft zu gehen.
Mit Liedern wie „Wunder geschehn“
wurde den über hundert Zuschauern klar
gemacht, dass es auf die Sache selbst und nicht
die Details ankomme. Ob sich beim überlieferten
Rosenwunder die aus der Burg geschmuggelte Nahrung
bei der Entdeckung wirklich in Rosen verwandelte
oder ob die Brotkörbe vielleicht nur
schnell vertauscht werden konnten, sei
nicht entscheidend. Vielmehr sei die Idee
der Nächstenliebe die entscheidende Botschaft
der Elisabeth von Thüringen.
Knapp 700
Euro an Spenden kamen zusammen, worüber Missionsausschussvorsitzender
Patrick Jutz sich sehr zufrieden zeigte. Die
volle Summe wird an die Padres Bretzinger
und Vidal für ein Kinderkrankenhaus in
Ecuador, zur Einrichtung von Spielzimmern,
und für ein Schulprojekt der Don Bosco Salesianer
in Brasilien zur Verfügung gestellt.
Rainer Obert, BNN-Redaktion Ettlingen
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Aufführung vom 27.06.03:
Open-Air Musical „Elisabeth von Thüringen”
im Neuenbürger Schlosshof
„Es ist unsere siebte Aufführung,
aber im bisher schönsten Ambiente und vor dem größten
und besten Publikum, das es je gab,“ so Dominik Eiche, der vor zwei Jahren
die Idee zum Musical „Elisabeth von Thüringen“ hatte, am Ende der gelungenen
Aufführung im Neuenbürger Schlosshof.
Die im Jahr 1207 in Ungarn geborene
Herrin am Thüringer Hof ist die Namenspatronin des vor gut einem Jahr
eingeweihten neuen Gemeindehauses der katholischen Kirchengemeinde in Schwann,
aus deren Reihen sich Chor, Solisten und Band zusammen fanden.
In der Tat stimmte (fast) alles an diesem Freitagabend. Gingen andernorts
um diese Zeit heftige Gewitter nieder, so wurde der Beginn des von Michael
Koller und Kornelia Langmann geschriebenen Musicals nur durch einen kurzen
Wolkenbruch um etwa 15 Minuten verzögert.
Ein zu sphärischen Klängen
aus Nebelschwaden auftauchender Ritter aus dem 13. Jahrhundert nahm die
vielen Zuschauer mit auf eine Zeitreise, die sie ins Mittelalter an die Wartburg
führte. Hierfür waren natürlich die historischen Gemäuer
des Schlosses, das ja in etwa zur gleichen Zeit gegründet
wurde, in der die vier Jahre nach ihrem frühen Tod heilig gesprochene
Elisabeth lebte und wirkte, die ideale Kulisse.
Mit Tüchern verkleidete Podeste,
eine stimmungsvolle Beleuchtung und eine im Vergleich zur Premiere deutlich
ausgefeiltere Choreografie, die auch Tänze, rhythmische,
synchrone Bewegungen des Chores sowie Kerzenschimmer auf schmiedeeisernen
Leuchtern und brennende Fackeln mit ins Spiel brachte, taten ein übriges,
um auch optisch einige Glanzlichter zu setzen. Nicht zuletzt wurden Musik
und Text verbessert und hie und da um einige kurze Passagen ergänzt.
Mit Flöten, Gitarre und Saxophon zu einem durchgängigen, aber nicht
minder vielseitigen Gerüst aus Keyboard und Schlagzeug, setzte die
Band wirkungsvolle Akzente. Die eingängigen Melodien unterstützen
die jeweilige Textaussage, drücken Freude und Übermut, aber auch
Melancholie und Trauer aus, gehen unter die Haut, rütteln auf oder laden,
wie etwa das „Halleluja“, zum Mitklatschen ein. Mit dem Rap „Schau in ihr
Gesicht“ wussten die drei Teenies Elisabeth Koller, Lisa-Sophie Winklhofer
und Daniel Sonnabend das Publikum ebenso zu begeistern wie die Solisten
Heike Beck, Kornelia Langmann, Annette Hellmann-Kolbe und Matthias Hamann
mit flotten Songs oder wunderschönen Balladen, darunter etwa das Liebesduett
„Das muss wahre Liebe sein“.
Im Wechsel mit einem Erzähler
(Wolf-Rüdiger Brühl) berichtete der Ritter, sozusagen als Augenzeuge,
von den Ereignissen am thüringischen Hof, dessen Regeln und prunkvollem
Leben sich die junge Elisabeth, die ihr Leben den Armen und Kranken opferte,
nicht fügen wollte. Den Wellen der Begeisterung konnten sich die Musiker
und Sänger am Ende nicht entziehen, so dass noch mehrere Zugaben folgten.
Text: Karin Ferenbach; "Enztäler"
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BNN: Mai 2007
Zeitreise in die Welt der heiligen Elisabeth
Projektchor und Band „Vox.C" führten kirchliches Musical in St. Josef Bruchhausen auf
Das Musical ELISABETH wurde vom Missionsausschuss der Seelsorgeeinheit Ettlingen-Süd zum 800. Geburtstag der heiligen Elisabeth in der Kirche St. Josef in Bruchhausen aufgeführt.
Mit einem ohrenbetäubenden Schrei stürzt ein Ritter in die Kirche St. Josef herein und kracht auf den Boden. Das Klirren seines Kettenhemdes beim Aufprall durchbricht die Stille. Der Neuankömmling erhebt sich langsam und blickt sich um - Verwundert reibt er sich die Augen, tastet sich wie ein scheues Reh voran. Da ist einer zur falschen Zeit am falschen Ort, ein unfreiwilliger Zeitreisender, so viel ist dem Publikum sofort klar. Doch vielleicht kommt seine Anwesenheit gar nicht einmal ungelegen. „Hey, Du bist hier richtig, wir wollen hier und jetzt ins Mittelalter reisen“, ruft der Projektchor „Elisabeth“ dem Ritter zu. Dann beginnt die Band „Vox.C“ zu spielen. Das Musical „Elisabeth von Thüringen - eine Frau geht ihren Weg" kann beginnen.
Der Geburtstag der heiligen Elisabeth jährt sich 2007 zum 800. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums veranstaltete der Missionsausschuss des Pfarrgemeinderats der Seelsorgeeinheit Ettlingen-Süd zusammen mit der Band „Vox.C“ und dem Projektchor „Elisabeth“ am Samstag das Musical „Elisabeth von Thüringen - eine Frau geht ihren Weg“. Schon zum 21. Mal sangen und spielten die etwa 35 Akteure die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau nach, die wegen ihrer grenzenlosen und standesübergreifenden Nächstenliebe 1235 heilig gesprochen wurde. Durch ihren Mut zu einem Weg fernab der höfischen Konventionen, so die Botschaft des Musicals, kann die Heilige auch heute noch Vorbild sein. Die Idee für das Projekt stammte von Dominik Eiche. Texte, Musik und Arrangement entwickelten Kornelia Langmann und Michael Koller, der in Bruchhausen bereits als Organist tätig war.
Doch zurück zum zeitreisenden Ritter (Matthias Hamann). Er entpuppt sieh anfangs als Zweifler. „Damit hatte sie die ganze Adelswelt beschämt“ ruft er wutentbrannt, als der Chor von Elisabeths (Heike Beck) Brotgaben an die Armen singt. Es ist der Kniff dieses Musicals, durch das Aufeinanderprallen eines fiktiven Zeitgenossen von Elisabeth aus dem 13. Jahrhundert und der Nachwirkung der Heiligen heute, aufgezeigt durch den Chor, die Aktualität der Persönlichkeit Elisabeths hervorzuheben.
Die Musik trägt zu diesem Effekt bei. „Mit einer möglichst großen musikalischen Bandbreite wollten wir das Mittelalter mit der heutigen Zeit verbinden“, sagte Michael Koller. Und tatsächlich: Vom Gospel über den Rap bis hin zu rockigeren Liedern ist alles dabei. Eingängige Melodien wie in dem Ohrwurm „Liebeslied“ vermischen sich mit mittelalterlich anmutenden Klängen , etwa in „Da Pacem Domine".
Am Ende kniet auch der Ritter an Elisabeths Grab, überzeugt von ihren Taten, der Gründung eines Hospitals in Marburg und Verzicht auf jeglichen Besitz. Vor allem die Musik begeisterte das Publikum: Mit rhythmischem Klatschen stieg es in die Zugabe ein. afa
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